Ich beschäftige mich seit über 40 Jahren mit Tieren.

Ich habe sehr sehr viel gelesen, von Konrad Lorenz, Erik Zimen, Eberhard Trumler, Horst Stern über meiner Meinung nach abschreckende Beispiele wie Cesar Milan und phantastische Tiertrainer wie Karen Pryor und Ken Ramirez, die mit Positiver Verstärkung arbeiten und unfassbar viel Wissen über das Lernverhalten zusammengetragen haben.

Ich habe mit 10 Jahren das Reiten gelernt, heute würde ich sagen:

In den darauffolgenden Jahren habe ich mich mit anderen Methoden beschäftigt,

Sally Swift, Alfonso Aguilar, Klaus Ferdinand Hempfling, Linda Tellington-Jones und viele andere. Dann dachte ich, dass Natural Horsemanship, also das strukturierte Zurücknehmen von Unangenehmem, das nonplusultra ist. Bis ich über schwierige Pflegehunde (besser gesagt, Hunde, die sich nicht einschüchtern liessen) zum Clickertraining kam.

Emily Larlham, Splash, Kiko und ihre anderen Hunde haben mein Leben und das aller mir anvertrauten Tiere verändert.

Ich lernte Englisch, um amerikanische Bücher und Videos zu verstehen.

Es ist wunderschön, neue Erkenntnisse zu erhalten, aber das Schamgefühl, wenn man aus Unwissenheit anderen Unrecht zugefügt hat, kann einen zu Boden drücken. Erst recht, wenn man plötzlich dieses Unrecht aufgrund Unwissenheit auch überall bei anderen im ganz normalen Umgang mit Haustieren sieht, von Nutztieren ganz zu schweigen.

Mit Nutztieren hatte ich von klein auf zu tun. Aufgewachsen neben einem ganz normalen Milchviehbetrieb mit Anbindehaltung, glaubte ich, dass Kühe so leben. Beim Wandern in den Pyrenäen und in den Alpen begegneten mir frei lebende Rinder und Pferde. Seither weiß ich, dass eine Tierhaltung niemals artgerecht sein kann, da unmöglich alle artspezifischen Verhaltensweisen ausgelebt werden können.

Auch in Bezug auf das friedliche Zusammenleben mit Menschen und mit der Natur habe ich mich weitergebildet.

Gewaltfreie Kommunikation, The Work of Byron Katie, Talking Stick Redekreise, Naturpädagogik und vieles mehr, das mich verändert hat und jetzt in die Arbeit auf dem Lebenshof einfliessen kann.

Ich komme beruflich und privat seit Jahrzehnten in die verschiedensten Ställe. Beim letzten Mal "beruflich" haben mich ganz normale und mir bekannte landwirtschaftliche Praktiken so schockiert, dass ich anfing, mich im Internet über Veganismus zu informieren.

Ed Winters, Joey Carbstrong, Emily Moran Borwick, Gary Yourowsky, vegan Footsoldier und viele andere halfen mir, meine kulturell übernommenen Glaubenssätze zu überprüfen und zu ersetzen.

Wieder traf mich die Erkenntnis über das von mir angerichtete Unheil. Diese und das Wissen über die völlig sinnlose Hölle, die wir Menschen den Tieren auf diesem Planeten anrichten, brachten mich zu dem Entschluss, mein Wissen und meine Erfahrung fortan für die einzusetzen, deren Stimmen nicht gehört werden und die am untersten Ende der Macht stehen: nichtmenschliche Tiere.

Das ist das erste Mal, dass ich über mich schreibe und nicht über die Tiere. Ich könnte noch viel mehr aufführen, was mich geprägt hat und was ich gelernt habe. Aber dann wäre es ein Buch und kein Facebook-Post und deshalb beende ich es jetzt hier, in der Hoffnung, dass das Wesentliche rüberkam:

Und ich hoffe, dass in Zukunft mehr Menschen, die dasselbe wollen, mich dabei unterstützen.